Die Banditen von Terrania by Ernst Vlcek

Die Banditen von Terrania by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1971-05-01T01:00:00+00:00


*

Ein Poltern riß mich aus dem besten Schlaf. Bevor ich mich noch aufrichten konnte, preßte sich mir ein Messer an die Kehle.

Über mir war ein blasses Gesicht, in dem die unnatürlich roten Lippen und die schwarz unterlaufenen Augen hervorstachen.

„Den hätten wir", sagte der Bleiche über mir.

Mitten im Zimmer standen zwei andere blasse Männer.

Ihre Haut war fast grau. Sie waren vollkommen unterernährt und bis auf die Knochen abgemagert. Der fiebrige Glanz ihrer Augen verriet den fortschreitenden Wahnsinn.

Die Tür meines Zimmers war eingetreten, die Schnur meines Warnsystems gerissen. In dem Moment, als das schwere Gewicht in den Eimer geplumpst war; mußten die drei auch schon in mein Zimmer gestürmt sein.

Der Druck an meiner Kehle ließ nach; „Luke, Ben", sagte der Mann mit dem Messer, „bindet ihm die Arme an die Latte. Aber fix, sonst kommt er noch auf dumme Gedanken, und ich muß ihn töten."

„Okay, Jim", sagten die beiden wie aus einem Mund. Dann sahen sie einander an.

„Womit sollen wir ihn anbinden?" fragte der eine.

„Reißt Tücher in Streifen", sagte Jim ungehalten. Er ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Wenn ich jetzt zu meinem Paralysator im Gürtel gegriffen hätte, wäre das Selbstmord gewesen. Ich hoffte, daß ich eine Chance bekommen würde, wenn sich die beiden anderen zwischen Jim und mich schieben würden.

„Jim, da ist eine Schnur", sagte der Schwindsüchtige, der Luke sein mußte. „Meinst du, können wir sie verwenden?"

„Klar, macht schon." Jim schob sich langsam an mir vorbei, das Messer stoßbereit an meiner Kehle. Als er hinter mir war, griff er mir in die Haare und bog meinen Kopf zurück.

Die beiden anderen kamen heran. Der eine hielt die Schnur, der andere eine zwei Meter lange Latte aus widerstandsfähigem Kunststoff. Sie legten mir die Latte quer übers Genick und bogen mir die Arme darüber. Dann banden sie meine Arme an der Latte fest. Sie spannten die Fesseln so straff, daß mir alles Blut aus den Armen wich. Nachdem ich festgebunden war, ließ Jim mich los.

. - Aufstehen!" befahl er und stieß mich in den Rücken.

„Was wollt ihr von mir?" fragte ich. „Ich besitze nichts - nicht einmal eine Brotkrume, die ihr mir abnehmen könntet. Aber ich könnte euch Nahrung verschaffen, soviel ihr wollt."

„Das wirst du auch", sagte Jim.

Als ich auf die Beine gekommen war, trieb er mich auf den Korridor hinaus.

„Wir sollten ihn anhören", meinte Luke. „Vielleicht weiß er, wo sich Lebensmittel befinden."

„Natürlich", hakte ich sofort ein. „Laßt mich frei, und ich führe euch..."

„Mund halten!" unterbrach mich Jim und versetzte mir wieder einen Stoß.

„Du wirst uns Nahrung besorgen", behauptete Jim. „Aber auf eine Art, wie ich sie mir vorstelle."

Die beiden anderen kicherten.

„Jim hat recht."

„Klar. Der Kerl ist zwar nicht fett, aber er macht sicher eine gute Figur."

„Sehen wir uns den Film noch mal an, Jim?"

„Das tun wir", versprach Jim. „Wir wollen uns alles noch einmal genau einprägen, um keinen Fehler zu begehen."

Sie führten mich über die Treppe in die Hotelhalle hinunter und von dort in die Spielhalle. Dort warf Jim eine Münze in einen Projektionsautomaten. Es handelte sich um einen jener Apparate, die für zehn Soli einen Fünf-Minuten-Film ablaufen ließen.



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